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Blätta statt Lamätta

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Alle Jahre wieder ein schönes, leidiges, dabei wichtiges Thema: die vielen Spendenaufrufe. Gründe, Gutes zu tun, gibt es mehr als genug – nicht nur an Weihnachten. Hier ein weiterer: Bäume für Berlin.

Gebeutelt von Wind und Wetter, von Kriegen und leeren Kassen der städtischen Haushalte, geht der Baumbestand der Stadt zurück. Bäume werden auch einfach alt und schwach. Aus Geldmangel kann vielerorts nicht (oder nicht ausreichend) nachgepflanzt werden. Der Verlust ist dramatisch: Allein seit 2002 haben wir in Berlin rund 17.000 Straßenbäume weniger.

Was das bedeutet für das urbane Klima, für unsere Lebensqualität und die Schönheit der Stadt, muss nicht erklärt werden. So heldenhaft sich die Gartenbauämter der Bezirke für Erhalt, Pflege und Ergänzung des Bestands einsetzen: Hilfe ist dringend nötig. Deswegen freuen wir uns sehr, die Stadtbaumkampagne des Berliner Senats mit unserer Arbeit zu unterstützen.

Aktuelle Maßnahme: Aushänge in den U-Bahnlinien 1, 2, 3 und 4. Schon gesehen? Seit Montag sind 150 Seitenscheiben beklebt mit der grandiosen Aufschrift „Blätta statt Lamätta“ – stammt leider nicht von der Autorin, sondern von zwei lieben Kollegen. Unjebremste Brainstormings sind halt super. Mutige Auftraggeber noch superer…

Bla%CC%88tta%20Scheibe%202 Seit Montag, den 25. November 2013 zu finden in den Berliner U-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 4.

Die Außenwerber von Wall (WallDecaux) waren so angetan von „Blätta statt Lamätta“, dass sie uns einen zweiwöchigen „Freiaushang“ in Verlängerung unserer Buchung gewähren (Aileen Brückner am 30. Oktober) – vielen lieben Dank! Das heißt, die frohe Botschaft begleitet Sie bis zum 5. Januar auf besagten Linien der BVG.

Gute Fahrt und gutes Wätta, Spenden bitte nicht vergessen.

Bla%CC%88ttastattLametta Wir haben vor Begeisterung gleich zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem Senat unseren eigenen Baum für Berlin gespendet, ganz in der Nähe vom Büro: letztlich ein Geschenk an uns selber.

Ein paar Daten und Fakten

Die Kampagne startete am 7. November 2012 mit dem Ziel, bis 2017 an die 10.000 Straßenbäume in Berlin zu pflanzen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirke kann (laut Überblick vom 15. November) bereits rund 2.400 Neupflanzungen verbuchen – trotz des langen Winters, der die letzten Pflanzperioden stark verkürzt hat.

Klar kalkulierte Finanzmittel

Die Pflanzung eines Stadtbaumes kostet rund 1.200 Euro (inkl. der dreijährigen Basispflege). Das Konzept: Von diesen 1.200 Euro müssen im Rahmen der Kampagne 500 gespendet werden und der Rest wird mit öffentlichen Mitteln finanziert. Natürlich sind auch kleinere Spenden hoch willkommen und werden zu dem Spendenbetrag von 500 Euro für einen Baum zusammengefasst. Baumart und Standort können von den Spendern mit ausgewählt werden.

Wie viele Bäume tatsächlich gepflanzt werden, hängt also von unser aller Spendenbereitschaft ab. Bislang haben rund 200 Personen, Unternehmen und Institutionen insgesamt fast 250.000 Euro beigetragen – eine stolze Leistung. Für 2014 und 2015 hat der Senat jeweils 1,5 Millionen Euro für die Stadtbaumkampagne bereitgestellt. Also: Es geht weiter! Wenn viele mitmachen.

Umsetzung bezirksübergreifend

Der Senat beauftragt einen Landschaftsarchitekten mit der Koordination; externe Garten- und Landschaftsbaubetriebe führen die Pflanzungen durch und übernehmen die Fertigstellungs- und Entwicklungspflege. Die Qualität der Pflanzen prüft ein ebenfalls externer Baumsachverständiger. Die Ausschreibung, Auswahl und Beauftragung erfolgt jeweils durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Abstimmung mit den Bezirken.

Die derzeitige Herbstpflanzung umfasst Spandau, Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf. Mit Abschluss dieser Pflanzungen sind alle Berliner Bezirke einmal bepflanzt worden. Ein neuer Durchgang der Kampagne startet im Frühjahr 2014 mit den Bezirken, in denen im Herbst 2012 begonnen wurde: Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf und Treptow-Köpenick.

Haben Sie schon einen neuen Stadtbaum in Ihrer Nähe entdeckt? Sie erkennen ihn an der gelben Plakette.